Der Begriff Building Information Modeling (BIM) oder auf Deutsch Gebäudedatenmodellierung, beschreibt eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von Software.

BIM ist in erster Linie eine Arbeitsweise, ein kollaborativer Prozess der am Bau beteiligten Akteure mit einem parametrischen virtuellen Modell. Diese Grundlage in 3D enthält intelligente und strukturierte Daten, mit denen Analysen, Kontrollen, Planungen, Visualisierungen und Optimierungen der Projekte ermöglicht werden, sowie die detaillierte Ansicht städtischer Quartiere, Gebäude, Brücken und Infrastrukturen.

Vollständiges Gebäude aus Stahlbeton

Die BIM wird erfolgreich für konventionelle Gebäudeprojekte verwendet.

Bei der Projektierung des Gebäudes mit altersgerechten Wohnungen für Studierende und ältere Personen an der Avenue Châtelaine in Genf des Architekturbüros Amaldi Neder wurde die BIM-Methode verwendet. Die Vorwegnahme der Fertigbauweise wurde im BIM-Prozess ins Zentrum gestellt. Mit der technischen Lösung und der BIM-Methode konnte bei diesem Projekt der Gebäudebau rationalisiert werden, wodurch in 10 Tagen eine gesamte Etage gebaut werden konnte.

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Tragwerk mit komplexer Geometrie

Tragwerke sind komplexe Geometrien, für die es Sinn macht, sie als 3D-Modell darzustellen und in eine BIM zu integrieren.

Das Artlab-Gebäude des Architekten Kengo Kumo vereint mehrere Pavillone der ETH Lausanne unter einem Dach. Dieses einende Dach ruht auf einem gemischten Holz-Stahl-Tragwerk mit 56 geometrisch verschiedenartigen Rahmen. Die BIM-Methode wurde bei diesem Projekt für die Optimierung der computergestützten Gestaltung, die Datenabfrage, die Herstellung des Prototyps, die Analysen und Tests im Labor, die externe Produktion und die Planung der Umsetzung verwendet.

Zeitgenössische Architektur mit komplexer Geometrie

Die zeitgenössischen Architekturprojekte unterliegen keinem Formzwang mehr. Daraus entstehen Projekte mit komplexer Geometrie, sowohl im Grundriss als auch im Aufriss.

Das neue Hotel des Horlogers in Le Brassus, das vom Architekturbüro BIG entworfen wurde, ist ein Projekt mit einer komplexen Geometrie, da die Hotelzimmer an einer Rampe liegen, die im Grund- und im Aufriss unterschiedlich verläuft. Die Geometrie wurde mit einer BIM verwaltet, um die Ausführungszeichnungen zu erstellen und die fortlaufende Geometrie sicherzustellen.

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Infrastruktur und Planung in der Stadt

Für die Variantenstudie, die Analyse und die Visualisierung wird ein dynamisches und parametrisches Modell entworfen. Mit den neuen und integrierten Technologien wird ein Dynamo-Script entwickelt, mit dem der augenblickliche und effiziente Übergang des festen CAD-Modells in ein digitales BIM-Modell und des digitalen BIM-Modells in ein CIM-Infrastrukturmodell ermöglicht wird. Diese Arbeitsweise fördert den Austausch zwischen den Akteuren auf mehreren Prozessebenen. Das virtuelle Modell ist so während der ganzen Entwicklung des Bauwerks und seiner Umgebung nutzbar.

Die Schrägseilbrücke PortBrügg in Biel führt nicht nur über den Nidau-Büren-Kanal, sondern überspannt auch das Wasserkraftwerk und die Schiffschleuse. Auf der Hafenseite wird die Brücke von einem Tunnel gefolgt, dessen «integrales Portal» das einzige Übergangselement zwischen Ebene und Hügel, Brücke und Tunnel bildet. Die BIM ermöglichte die umfassende Planung des gesamten Projekts.