Die Brücke führt nicht nur über den Nidau-Büren-Kanal, sondern überspannt auch das Wasserkraftwerk und die Schiffschleuse. Sie liegt neben dem Regulierwehr aus dem Jahr 1936, mit dem der Wasserpegel reguliert wird. Die architektonische Herausforderung, eine neue Brücke unmittelbar neben einem historischen Bauwerk zu errichten, wurde gemeistert, indem die beiden Bauten als völlig unabhängig voneinander betrachtet wurden.
Die Brücke ist mit einem einzigen zentralen Pylon verspannt, der die Fahrbahnplatte mit in einer einzigen Ebene liegenden Schrägseilen stützt. Die harfenförmige Anordnung der Schrägseile verleiht dem Bauwerk ein bildhauerisches Aussehen, wobei es gleichzeitig über eine hohe statische Effizienz verfügt. Der Pylon ist der einzige Berührungspunkt mit dem Wasser – was einen freien Blick auf die Wasseroberfläche schafft. Aus hydrodynamischen Gründen ist der Pylon auf einen der bestehenden Pfeiler des Kraftwerks ausgerichtet.
Das statische System besteht aus einer Schwimmenden-Brücke mit einem steifen Auflager auf dem Pylon. Die Spannweiten zum Pylon betragen 84 m bzw. 86 m. Auf der Brüggseite wurde ein zusätzlicher Pfeiler hinzugefügt, um die Fahrbahnplatte bis zum Widerlager zu verlängern. Auf diesem Pfeiler und den Widerlagern, wo der Unterhalt einfach ist, befinden sich Gleitlager.
Die durchgehend 1,5 m hohe Fahrbahnplatte verfügt über eine variierende Breite zwischen 17 m und 19 m. Sie besteht für eine hohe Steifigkeit und Lebensdauer aus Vollbeton. Allerdings ist sie für ein geringeres Gewicht tailliert und über die gesamte Länge hohl, um die Seitenteilen durch Streben zu stützen.
Die Brückenfahrbahn wird im Freivorbau gebaut, um den vollständig freien Betrieb des Wasserkraftwerks und der Schleuse zu gewährleisten.
Auf der Portseite mündet die Brücke in einen Tunnel, dessen Portal aus der Schnittstelle der Stützmauern geformt wird, die stufenweise in den Boden verschwinden. Der Portalsturz stützt sich auf diese Mauern und die Einbindung wird mit Verbindungsmauern mit dreieckigen Facetten sichergestellt. Die Öffnung und ihr Rahmen bilden so eine Einheit als ein „vollständiges Portal“, als einziges Übergangselement zwischen Ebene und Hügel, Brücke und Tunnel.
Bauherr
Tiefbauamt (TBA) des Kantons Bern
Bauingenieure
INGPHI SA, Lausanne
Weber & Brönnimann AG, Berne (Verkehr)Beratender Architekt
NUNATAK Architectes Sàrl, Fully
Ausgeführte Leistungen
Wettbewerb (Siegerprojekt)
Vorprojekt
Öffentliche AuflageTechnische Daten
Brückenlänge : 189 m
Brückenbreite : 19 m
Maximale Brückenspannweite : 84 m
Länge des Portals : 100 mBaujahr
2013 - 2020