Das Projekt befindet sich in Gryon an der Kantonsstrasse RC 719-B-P, die Gemeinden Ollon und Gryon zwischen der Brücke über die Gryonne und La Barboleuse verbindet. Auf diesem kurvenreichen Abschnitt verläuft die Kantonsstrasse neben der Eisenbahnlinie Bex-Villars-Bretaye (BVB) auf derselben Plattform ohne physische Trennung.
Ziel des Projekts ist die Modernisierung des Abschnitts durch die Korrektur des Verlaufs der Bahnlinie und der Strasse, um jedem Verkehrsträger seinen eigenen Raum zu geben. Diese Verbesserungen erfordern den Bau einer Brücke, die Verbreiterung der Plattform mit dem Wiederaufbau der talseitig gelegenen Lehnenkonstruktionen.
Die geplante Brücke mit einer Länge von 160.60 m und drei Spannfeldern von 65.80 m, 40.80 m und 54 m trägt die Eisenbahnlinie, die Kantonsstrasse und den Gehweg mit Trenn- und Sicherheitselementen. Die Fahrbahnplatte mit einer Breite von 14.70 m ist eine Verbundkonstruktion aus einer Stahlbetonplatte, die auf zwei Stahlfachwerkträgern aufliegt, die durch untere und obere Querträger verbunden sind. Die Widerlager und Pfeiler aus Beton sind auf Vollschächten mit elliptischem Querschnitt bis in einer Tiefe von 16-18 m gegründet, um möglichen Bewegungen der obersten Bodenschicht entgegenzuwirken. Das Design der Brücke ist das Ergebnis einer Synthese der Bedingungen, die sich aus der Topografie, der Geologie, der Geotechnik, der Geometrie der Trasse, der elektrischen Isolierung der Struktur und der Problematik der Dehnungen von Brücke und Eisenbahn ergeben.
Die Stützmauer wurden mit vertikalen Strebepfeilern entworfen, die mit vorgespannten Zugankern in der verfestigten Moräne verankert wurden. Die im Abstand von ca. 3 m angeordneten Strebepfeiler bilden die Auflager für die 30 cm dicke Spritzbetonmauer, die das bergseitige Gelände stützt. Eine Verkleidung aus Steinmauerwerk deckt die Spritzbetonmauer ab, um das Aussehen der alten Mauern und die Identität der Strecke und der Bergstrasse zu erhalten. Vorgefertigte 25 cm dicke Betonlamellen werden vertikal vor den Strebepfeilern auf beiden Seiten der Ankerköpfe angebracht, um sie vor dem Blick der Nutzer zu verbergen.
Die talseitige Stützmauer bestehen aus einer massiven Stützmauer, die auf Pfählen im Abstand von 5,50-5,70 m abgestützt und mit vorgespannten Zugankern verankert ist. Die Platte, die den Gehweg trägt, kragt über die Mauer hinaus.
Die 165 m lange Lehnenkonstruktion Barboleuse wurde mit Strebepfeilern entworfen, die an den Hang angrenzen, auf Pfählen abgestützt und mit vorgespannten Zugankern verankert sind. Die im Abstand von 5-6 m angeordneten Strebepfeiler bilden die Auflager für die Bodenplatte und die Stützmauer unterhalb der Lehnenkonstruktion. Die Talseite der Strebepfeiler ist mit einer Pfeileranzug definiert, die sich von unten nach oben verbreitert. Die Ankerkörper der vorgespannten Zugstäbe sind zwischen zwei vertikalen Lamellen untergebracht. Das talseitige Profil der Strebepfeiler ähnelt dem der Strebepfeiler der verankerten Mauern.
Bauherr
Kanton Waadt, DGMR
Transports publics du Chablais (TPC)Bauingenieur und Architekt
INGPHI SA, Lausanne
Bauunternehmen
Implenia Construction
Morand Constructions Métalliques
Ausgeführte Leistungen
Vorprojekt
Bauprojekt
Bewilligungsverfahren
Ausschreibung
AusführungTechnische Daten
Brücke: 161 m
Lehnenkonstruktion Barboleuse: 165 m
Lehnenkonstruktion Marguerite: 43 m
Lehnenkonstruktion Marguerite Nord: 13 m
Lehnenkonstruktion Marguerite Süd: 37 m
Lehnenkonstruktion Barboleuse Nord: 37 m
Stützmauer 2: 48 m
Stützmauer 6: 58 mRealisierungszeitraum
Laufend