Im Rahmen der Sanierung seines Immobilienportfolios entschied sich Solvalor, das in den 40er-Jahren gebaute Haus an der Avenue de Cour 21 und 23 aufzustocken. Das Gebäude verfügte über ein Untergeschoss und fünf Wohnetagen sowie einen Dachstock. Das Fundament besteht aus einer Flachgründung und einer Pflasterverlegung. In den oberen Ebenen liegen die Hohlkörperdecken auf dem tragenden Mauerwerk. Das Dach bestand aus einem nicht isolierten Holztragwerk.

Das Projekt sah den Abriss des Dachtragwerks und das Hinzufügen eines zusätzlichen Stockwerks mit 4 Wohnungen vor. Die beiden Liftschäfte wurden erhöht, um die neuen Wohnungen zu erschliessen. Die Wasserversorgung des Gebäudes wurde vollständig umgeleitet und die gesamte thermische Gebäudehülle auf den neuesten Stand gebracht.

Die südseitigen Balkone des ersten Obergeschosses wurden abgerissen, das Geländeniveau abgesenkt und ein halb unterirdischer, gedeckter Parkplatz gebaut. Die Dachplatte des neuen Parkplatzes wird von den Wohnungen des ersten Obergeschosses als Gartenraum benutzt.

Das Tragwerk der Aufstockung ist vollständig aus Holz. Die Hauptträger sind eine Folge von Rahmen aus Brettschichtholz (BSH), auf die eine mit einem BSH-Massivholzplattensystem ausgeführte Dachplatte gelegt wurde. Um die Widerstandsfähigkeit der bestehenden Bodenplatte zu erhöhen, wurde ein neuer massiver Boden aus BSH eingebaut. Dieser ist erhöht und linear auf die tragenden Mauern des unteren Stockwerks abgestützt.

Die Wahl des Holzes ergab sich durch seine Leichtheit, Flexibilität und schnelle Montage dank Fertigbauweise. Alle notwendigen Zuschnitte für die Anschlussdetails sowie die HLKS-Techniken wurden während der Herstellung des Tragwerks im Atelier ausgeführt.

Das Gebäude war während den Arbeiten teilweise bewohnt. Durch die Feinabstimmung der Arbeiten und die Vorfertigung der Tragwerkelemente konnten grössere Unannehmlichkeiten vermieden werden. Der Lift wurde wieder in Betrieb genommen, sobald die Aufstockung der Schächte erfolgte. Das Dach wurde nach der Montage des Tragwerks wetterfest gemacht, wodurch die Belastungen während der Bauphase eingeschränkt werden konnten.