Die Fertigstellung des neuen Geopolisgebäudes machte den Bau einer Unterführung für die Metrolinie 1 notwendig. Das Projekt besteht aus einem gewundenen, ungefähr 4#8239;m breiten Weg, der neben einer Stützmauer verlaufend eine Plattenbrücke unterquert, auf der die Metro und die Route de la Sorge verlaufen, sowie aus einer Treppenöffnung für den Zugang zur Metro.
Eine der Herausforderungen des Projekts bestand im Bau einer Brücke sowie einer Stützmauer, die sich wie ein abrollendes Band windet und fliesst. Mit der ausgeführten Geometriearbeit, die auf den üblichen Hilfsmitteln für die Umsetzung von Strassenprofilen basiert, stiess man jedoch schnell an Grenzen. In der Folge wurde die Geometrie der Bezugsachse für ein fliessendes Bauwerk sowohl im Grund- als auch im Aufriss mit Bézierkurven gelöst. Diese parametrischen polynomialen Kurven stammen aus der Automobilindustrie, wo sie für die Fertigung von Karrosserieteilen verwendet werden. Die Koordinaten jedes charakteristischen Punktes wurden für die Zeichnung der Schalungspläne für die Betonstruktur, die vom Geometer vor Ort für die Einsteckung verwendet wurden, extrahiert.
Die Brückenplatte aus Spannbeton ist zwischen 0,5#8239;m und 1,5#8239;m dick und hat eine gekrümmte Laibung. Einzig die Längsrichtung der Brücke ist vorgespannt – die Vorspannung besteht aus 23 Kabeln, die aufgrund der Streuströme der Metrolinie elektrisch isoliert sind.
Die Brücke wurde in mehreren Etappen gebaut. Zuerst wurde das Gleis der Metro, die in Betrieb blieb, gesichert und auf beiden Seiten durch eine Spundwand abgegrenzt. Somit konnten die Erdarbeiten neben dem befahrenen Gleis ausgeführt werden. Danach wurden die Fundamente der neuen Brücke und der erste Teil der Platte neben dem Gleis errichtet. Nach der Fertigstellung der ersten Brückenplatte wurde diese in einer Intensivbauphase an einem Wochenende in die endgültige Position gebracht. Während diesem Einsatz war das Gleis der M1 für die Erdarbeiten unter den Schienen, die Fertigstellung der Verschiebespur und die Verschiebung der Brücke nicht in Betrieb. Die Arbeiten endeten mit der Aufschüttung, nach der die Schienen wieder in Betrieb genommen werden konnten.
Die Verschalung der Stützmauern der Promenade wurde mit Halbhölzern mit verschiedenen Durchmessern verkleidet, die so die sichtbare Seite strukturieren und ihr ihre raue Textur verleihen.
Bauherr
Öffentliche Verkehrsbetriebe Lausanne
Bauamt der Universität LausanneBauingenieur und Geotechnik
INGPHI SA, Lausanne
Beratender Architekt
Richter Dahl Rocha & Associés architectes SA, Lausanne
Ausgeführte Leistungen
Bauprojekt
Ausführungsprojekt
Technische BauleitungTechnische Daten
Unterführung:
Spannweite: 20 m
Breite: 23.60 bis 28.50 m
Gewicht des ersten
Plattenteils: ~800 to
Verschubdistanz: 10.60 m
Stützmauer: 167 mBaujahr
2011 - 2012
Bauunternehmen
Marti Construction SA, Lausanne