Die Brücken über den Flon wurden 1964 vom technischen Büro Sarrasin, dem Schweizer Pionier für Stahlbetonbrücken, geplant. Die Brücken sind ein Paradebeispiel für die Bautechnik von Stahlbetonbrücken mit minimaler Materialverwendung.
Es wurde festgestellt, dass sich die Brücke «Montagne» über den Flon in einem schlechten Zustand befindet (Zustandsklasse 4). Besonders alarmierend sind die im Bereich der Gerbergelenke festgestellten Schädigungen, die ein Risiko für die Tragsicherheit des Bauwerks darstellen.
Das Massnahmenprojekt sieht die Blockierung sämtlicher Gerbergelenke vor, um alle Risiken zu beseitigen, die aus ihrer Erhaltung entstehen (Sprödbruch, Sturz der Fahrbahnplatte bei Erdbeben, fortschreitende Schädigung). Die Blockierung wird mit Hilfe von Metallprofilen durchgeführt, welche die Gelenkenden übergangsweise verbinden, um sie vollständig abzubrechen und den durch Chloride kontaminierten Beton zu entfernen.
Die Widerlager werden umgebaut, um mit Dehnungsfugen und Gleitlagern ausgestattete Kontrollkammern zu integrieren, welche für alle Unterhaltsarbeiten einfach zugänglich sind.
Die Fahrbahnplatte wird verstärkt, indem der Beton-Überschuss der Trottoirs entfernt, die Betonüberdeckung ausgefräst und die gesamte Oberfläche der Platte mit einem Mikrobeton beschichtet wird. Die Bögen, Pfeiler, Auflagerbänke und Querträger werden so verstärkt, dass sie die Integrität des Bauwerks erhalten. Diese Verstärkungen werden mit Kohlenstofffaser Kunststoff Lamellen oder Gewebe (CFK) ausgeführt, welche die verschiedenen Betonteile umhüllen.
Die seitlich am Randträger fixierten Lärmschutzwände werden für die Korrosionsschutzbehandlung ab- und danach neu montiert, wobei einzig die Acrylplatten ausgewechselt werden. Durch die Wiederverwendung der Metallprofile werden die Nachhaltigkeitskriterien erfüllt.
Das Massnahmenprojekt stellt die Weiterführung des Verkehrs auf dem Bauwerk während der Arbeiten mit einzig drei Umleitungsphasen sicher.
Das Projekt für die Schutzvorkehrungen und die Sanierung der Flon-Brücke «Montagne» ist ein rationales und vollständiges Projekt, welches durch die Entfernung von allen Gerbergelenken das Sicherheits- und Bruchfestigkeits- Niveau erhöht und die restliche Lebensdauer des Bauwerkes verlängert.
Bauherr
Bundesamt für Strassen (ASTRA)
Bauingenieur
INGPHI SA, Lausanne
Ausgeführte Leistungen
Massnahmenprojekt
Ausschreibung
Ausführungsprojekt
Technische BauleitungTechnische Daten
Länge : 430 m
Bogenspannweite : 123 mRealisierungszeitraum
2016 - 2018
Bauunternehmen
Walo Bertschinger SA, Romandie